Finanzielle Gründe
- Der Neubau des Gymnasiums wird alle privaten Haushalte und Unternehmen in Xanten direkt betreffen: Mit höheren Steuern und weniger Geld für freiwillige Leistungen der Stadt, beispielsweise für Vereine.
- Der Xantener Haushalt hat bereits jetzt die Grenze seiner Belastbarkeit erreicht, die Finanzierung dieses Projektes mit rund 50 Millionen Euro führt unweigerlich zu Steuererhöhungen für die Bürger: Innen, die nächste Grundsteuererhöhung steht ins Haus. In einer teuren Energiekrise bei steigenden Lebenshaltungskosten sind zusätzliche Steuern von den Einwohner: Innen Xantens zu tragen. Die größten Belastungen werden die jüngeren Generationen zu tragen haben.
- Auf einen Schlag sollen mit dem Neubau des Gymnasiums die Schulden der Stadt verdoppelt werden, um 50 Mio. Euro. An der Gesamtschule besteht ebenfalls ein hoher Instandhaltungsstau. Auch hier müssen noch viele Millionen Euro aufgebracht werden. Sollte der Neubau des Gymnasiums für 50 Millionen Euro umgesetzt werden, schmälert das die finanziellen Spielräume für die Erneuerung der Gesamtschule erheblich oder macht eine vernünftige Renovierung unmöglich.
- Bundesfinanzminister Lindner hat am 27.07.2022 bekannt gegeben: Keine direkten staatlichen Subventionen mehr für Neubauten! Die Bundesregierung will sich auf die Förderung von Sanierungen alter Gebäude konzentrieren. Man bekomme mehr Klimaschutz pro Euro im Bereich der energetischen Sanierung, so Lindner. Mit jedem eingesetzten Euro öffentlichen Geldes soll eine bessere CO2-Bilanz erreicht werden. Ohne ausreichende Fördergelder wird eine Realisierung die-ses Projektes völlig utopisch. Bis jetzt wurden die Schulen in Xanten mit rund 80 Prozent Förderung gebaut. Damit waren Projekte tragbar. Die aktuelle Förderquote beim Schulneubau beträgt „0“ Prozent. Die Stadt und ihre Bürger müssten alles komplett selbst bezahlen. Die junge Generation würde dadurch enorm belastet, das ist keine Generationengerechtigkeit.
- Die Kreditzinsen sind seit Jahresbeginn von 0% auf 2-5% gestiegen, die neue Zinslast führt die Stadt unweigerlich in die Insolvenz.
- Werden 50 Mio. Euro überhaupt reichen? Vor dem Hintergrund der Rohstoffkrise, Preisexplosionen, der Lieferengpässe und der Lohnkosten am Bau stoppen viele Kommunen große Projekte, da sie nicht mehr kalkulierbar sind.
Umweltgründe
- Nach dem dritten Dürresommer innerhalb von 5 Jahren ist klar, dass jede Baumaßnahme ihren ökologischen Fußabdruck rechtfertigen muss. Die ökologischen Belastungen eines Abrisses + Neubaus sind gegenüber einer Modernisierung absurd hoch und zeugen von unverantwortlichem Handeln gegenüber der nächsten Generation.
- Es käme zu einer massiven Verdichtung auf dem Schulgelände. Der Neubau soll auf dem Sportplatz errichtet und der Altbau soll zugunsten mehrgeschossiger Wohnbauten abgerissen werden. Das neue Gymnasium wäre umringt von Wohnbebauung, es stünde in einem Kessel in der zweiten Reihe.
- Die Schule verliert ihren Sportplatz, die Schüler: Innen verlieren ihren Freiraum. Der Freiraum für Schüler: Innen und diese Sportmöglichkeit sind für immer verloren. Das Areal der Schule wird halbiert, der Campus schrumpft zusammen.
- Die verdichtete Fläche heizt sich im Sommer stark auf, die Temperaturen machen ein gesundes Lernklima schwierig.
- Beton wird aus Kies hergestellt. Der kommt aus Kieslöchern, die unsere niederrheinische Landschaft schädigen. Jeder Rohbau verschlingt Kies, der dringend in der Erde verbleiben muss.
- In der Umgebung denkt man über „Schwammstädte“ nach, in Xanten nähert man sich durch weitere massive Verdichtung der Innenstadt dem Temperaturkollaps. Eine Verdichtung der Gebäude lässt nicht nur die Temperaturen auf dem Schulhof, sondern auch in der Umgebung im Sommer unweigerlich ansteigen. Das ist weder ein gesundes Lern- noch ein gesundes Wohn- und Stadtklima.
- Der Gesundheitszustand unseres Planeten verschlechtert sich von Monat zu Monat, das Klima heizt sich unaufhörlich auf. Die CO2-Bilanz eines Neubaus gegenüber einer Instandhaltung ist verheerend. Die ökologischen Kosten eines Abrisses + Neubaus lassen sich auch durch effiziente Gebäudetechnik in den nächsten 50 Jahren nicht einfangen.
- Das alte SSGX-Gebäude ist weder technisch noch wirtschaftlich verbraucht, deshalb muss es Ressourcen schonend renoviert werden.
- Ein Gebäudeteil, der abgerissen werden soll, ist erst rund 20 Jahre alt. Ein verbauter Stein ist von sehr großem Wert, eine Modernisierung ist gelebte Nachhaltigkeit.
- Unser Denken beim Bauen muss völlig neue Richtungen einschlagen, eine Modernisierung ist Generationengerechtigkeit.